Lesung mit Anke Stelling im Rahmen der Reihe “Literatür jetzt. who cares?”
Anke Stellings Prosa analysiert auf hoch sensible Weise die Mittelstandsgesellschaft der Gegenwart. Ihre jüngsten Romane ‚Bodentiefe Fenster‘, ‚Fürsorge‘ und ‚Schäfchen im Trockenen‘ bilden zusammengenommen eine Trilogie moderner Gemeinschaft. Mit soziologischer Präzision stellt Anke Stelling dar, wie und mit welchen Konsequenzen heutige Bürgerlichkeit von den antibürgerlichen Werten der 68er infiziert worden ist: von dem Wunsch nach Selbstverwirklichung, lustvollem Konsum und Kreativität. Doch wo bleibt in diesem Zusammenhang die Kunst? Und wie kann eine Schriftstellerin und gleichzeitig versorgende Mutter mittun? Und welchen Ton hat die Literatur für ihre Erkundungen zu wählen? Diesen Fragen widmet sich Anke Stellings Arbeit: ebenso neugierig wie mitunter zornig, vor allem aber mit den eigentlichen Erkenntnisformen des Poetischen: mit Genauigkeit, Feinfühligkeit und Witz.
Lesereihe in Kooperation mit dem Buchladen Logbuch und dem Kulturhaus Walle Brodelpott
Literatür Jetzt. Who cares?
Mit der Fortsetzung der gemeinsamen Lesereihe „Literatür jetzt“ richten das Kulturhaus Walle Brodelpott, das Logbuch und das Hafenmuseum diesmal den Blick auf Frauenstimmen im Kontext der Arbeitswelt: Es geht um Themen wie unbezahlte Care-Arbeit, um Chancen und Zugänge zu Bildung und Lohnarbeit. Auch Rollenerwartungen innerhalb der Familie und in Freundschaften werden literarisch untersucht sowie der Umgang mit Unsicherheit oder unterdrückter Wut.